6Auf Schloss mit Jan Žižka

Auf Schloss mit Jan Žižka

Das Schloss in Dolní Adršpach (Nieder Adersbach) kann mit einer langen Geschichte und interessanten Architektur prahlen. Die Aufmerksamkeit der Besucher wird vom Schloss sofort gefesselt und ihre Blicke fokussieren das unterkellerte Renaissancegebäude aus Bruchstein mit dem zweistöckigen Fünfseitturm. Anstelle des heutigen Schlosses stand schon im 15. Jahrhundert ein Festes Haus der Herren Berka von Dubá. Das heutige Aussehen des Schlosses stammt aus den Zeiten der Herrschaft der Familie Nádherný, also vom ersten Drittel des 19. Jahrhunderts bis zum Ende des zweiten Weltkriegs. Danach waren hier ein Lehrlingsheim oder ein Archiv. Derzeit befinden sich im Schloss drei Ausstellungen: Museum der Region Adersbach, Zeitausstellung „Über die Geschichte der Familie Nádherný“ und Museum des Sandstein-Klettersports. Und was ist in den geheimnisvollen Kellerräumen versteckt? Ein spannendes Fluchtspiel für die ganze Familie!

Wo schaust du hin?

Im Schlossgarten kann man sich mit dem Hussiten-Heerführer Jan Žižka von Trocnov treffen! Direkt mit ihm kann man sich seine Kenntnisse über die damaligen Waffen vertiefen und es kommt auch zur Darstellung der historischen Kampfkunst! Man kann sich auch Zeitkostüme anprobieren. Auf neugierige Fragen der Besucher antwortet eine Geschichtskundige bei dem thematischen Workshop. Und die Gesichtsmalerei zaubert
Kindern bestimmt das Lächeln auf die Lippen. Jetzt möchte man vielleicht noch etwas zur Erinnerung haben. Was würden Sie zu einem Andenkenfoto sagen?

Die Hussitenkriege waren ein religiöser Kriegskonflikt in den Jahren 1419 bis 1434 im Gebiet Böhmens. In Adršpach wurde besonders die gleichnamige Felsenburg betroffen. Um die Wende der zwanziger und dreißiger Jahre eroberte die Burg einer der Hussiten-Hauptmänner. Von hier aus unternahm er dann mit seinen Kampfgefährten kämpferische Angriffe in Schlesien. Deshalb kauften die Schlesier lieber die Burg ab und rissen es nieder.

Im Glatzer Grenzland hinterließen die Hussitenkriege ihre Spuren auch in Jaroměř (Jermer), Náchod, Česká Skalice (Böhmisch Skalitz) oder Broumov (Braunau) und deren Umgebung. In Polen gab es Angriffe
zum Beispiel auf Radków (Wünschelburg) und Bystrzyca Kłodzka (Habelschwerdt).

Wissen Sie, dass….?

…im naheliegenden Ort Velké Petrovice (Groß Petrowitz) die Žižka-Linde (manchmal auch Vavřena-Linde genannt) steht? Es ist ein Gedenkbaum. Der Volkssage nach rastete hier Jan Žižka nach der Erstürmung der Burg Vlčinec (Wolfsburg).