5Das Schloss als Verteidigungsanlage

Das Schloss als Verteidigungsanlage

Das mehr als siebenhundert Jahre alte Schloss musste den Angriffen von Hussiten und Schweden standhalten. Wodurch ist es einzigartig? Durch seine Geheimnisse, verdeckte Gänge und Gassen, durch seinen Donjon, in dem sich auch Unterkunftsräume befanden. Im Dreißigjährigen Krieg erlitt das ganze Objekt riesige Schäden und es gab nur wenige Menschen, die auf seine Wiederherstellung hofften. Erst einige Jahre nach den kriegerischen Konflikten konnte mit Sanierungsarbeiten angefangen werden. Am Anfang des 17. Jahrhunderts wurde der jüngste Ostflügel fertiggebaut. Obwohl das Schloss nach dem zweiten Weltkrieg fast ein halbes Jahrhundert öde lag, sieht es – nach der Ausbesserung des Dachs und Sanierung einiger Räume – wunderbar aus. Seine vierundsechzig Kemenaten mit herrlichen Gewölben und Portalen sind auf jeden Fall der Aufmerksamkeit wert!

Schloss Kapitanowo
  • ul. Marii Konopnickiej – Zamek
  • 57-410 Ścinawka Średnia
Ihre Anreise zu uns (karte)?
sat

Wo schaust du hin?

Sie lernen das Schloss Kapitanowo und seine Verteidigungselemente kennen. Sie erfahren, womit sich
ein Schloss von einem Palast unterscheidet. Sie sehen sich verschiedene Schießwaffen an: Musketen, Gewehre und Pistolen. Zu sehen sind auch Nahkampfwaffen wie Schwerte, Säbel und Hellebarden. Welche Erlebnisse können Sie noch erwarten? Unter anderem eine interaktive Schussdemonstration aus jenen Zeiten, als um dieses Objekt schwere Kämpfe geschlagen wurden. Sie bekommen die Gelegenheit, das Bogenschießen oder Luftgewehrschießen selbst zu probieren.
Um 1500 geschah im Schloss eine große Tragödie. Aufständische, die am ehesten vom Herrscher keine Besoldung bekamen, griffen die Schlossbewohner überraschend an. Ermordet wurden besonders Frauen. Sie blieben nämlich im Gesellschaftszimmer – von allen Fluchtwegen abgeschnitten. Deshalb wurde später anstelle der ursprünglichen Latrinen ein Saal errichtet, damit beim Überfall mehr Zeit (eine bis zwei Stunden) für die Flucht bleibt.

1647 versuchte die schwedische Infanterie das Schloss zu erstürmen. Dieser Sturm fiel jedoch für die Schweden schlecht aus. Obwohl das auf den ersten Blick nicht so erschien, hatte das Schloss schon damals
ein gutes Abwehrsystem. Es waren vor allem Wehrtürme mit Zinnen für Schützen sowie ein gut durchgestaltetes System geheimer Gänge und Gassen. Deshalb war erst der zweite Versuch von Schweden erfolgreich, der mit schwerem Artilleriefeuer geführt wurde und einen riesigen Brand verursachte.

Wissen Sie, dass….?

…das Schloss als einer der wenigen gut erhaltenen Rittersitze aus dem Mittelalter in Mitteleuropa gilt? Der gotische Teil der Schlossanlage wurde niemals umgebaut. Der hiesige Donjon, d.h. der Wohn- und Wehrturm, zählt zu den größten in Polen.