Da Klodzko auf derselben Strecke wie Bystrzyca Klodzka und Gorzanów liegt, ist die Verbindung mit Prag nicht ideal. Man muss dreimal umsteigen: zum ersten Mal in Pardubice, zum zweiten Mal in Ústí nad Orlicí und der letzte Umstieg ist in Miedzylesie. Es ist mit ungefähr vier Stunden Reisezeit zu rechnen. Weil nicht so viele Verbindungen zur Verfügung stehen, muss man vom Hauptbahnhof Prag schon um 4:49 Uhr losfahren.
Auf der polnischen Seite sind Verbindungen viel besser. Direkte Busse und Züge verkehren fast jede Stunde.
Praha - KlodzkoDie Besucher können sich auf ein Zyklus von Bildungsdemonstrationen freuen, bei denen die Animatoren in historischen Kostümen, welche mit konkreten historischen oder legendären Persönlichkeiten (z.B. Glatzer Henker Christopher Kühn oder sagenhafte Herrscherin der Festung Ludmila Valeska) verbunden sind, darüber erzählen, welche Geheimnisse in den Glatzer Kasematten versteckt sind, welchem Zweck diese Räume dienten und wie das Alltagsleben im alten Glatz aussah. Man erfährt viel Wissenswertes über die Traditionen, Bräuche und Ritualen in Glatz und seiner Umgebung und kann die Stadt bei Arbeit und Vergnügen erleben.
Christopher Kühn ist einer der bekanntesten Henker von Glatz. Glatz war im 16. Jahrhundert die einzige Stadt in dieser Region, die ihren eigenen Henker hatte. Kühn besaß einige Folterkammern, zum Beispiel in Wambierzyce (Albendorf), Radków (Wünschelburg) und
vielleicht auch in Otmuchów (Ottmachau). Da er bei einem Streit den Gefängnisleiter von Zabkowice (Frankenstein) totgeschlagen hatte, wurde er vom Amt abgesetzt.
Valeska – sagenhafte Gründerin der Stadt Glatz (Kłodzko), die die Burg auf dem Schlossberg (Zamkowa Góra) in Heidenzeiten regierte. Die älteste Urkunde, in der Valeska erwähnt wird,
stammt aus 1625 – der Glatzer Chronist Georgius Aelurius widmete ihr in seinem Werk Glaciographia ein ganzes Kapitel.
In Glatz verbrachte seine Kinderjahre Ernst von Pardubitz, der erste Erzbischof von Prag. Seine Ausbildung bekam er in der Schule des Benediktinerklosters in Broumov (Braunau) und dann
studierte er in Italien, wo er den künftigen König Karl IV. kennen lernte.
… Kłodzko (Glatz) in seinem Stadtwappen einen doppelschwänzigen Löwen hat, der auf die gemeinsame tschechisch-polnische Geschichte verweist? Der Wappen wurde der Stadt vom König Přemysl Ottokar II. verliehen, der den doppelschwänzigen Löwen als sein Wappenzeichen benutzte. Der doppelschwänzige Löwe blieb mit geringen Abänderungen das Staatssymbol Böhmens bis heute.