können Sie Ihre eigene Version der Schlossgeschichte darlegen und mit Illustrationen versehen; diese werden in den Schlossräumen ausgestellt. Außerdem können die Besucher aufgrund der Informationen über Karl von Holtei und sein Theater ihre eigenen Theaterauftritte vorbereiten
und auf der Bühne vorführen.
Auf der Strecke Prag – Gorzanów steigt man zweimal um: der erste Umstieg ist in Pardubice oder Ústí nad Orlicí, der zweite in Lichkov. Es ist mit etwa vier Stunden Reisezeit zu rechnen.
Von Wroclaw kommt
man nach Gorzanów mit dem Zug um 8:15 Uhr. Vor zehn Uhr kommt man an Ort und
Stelle.
Ursprünge des Orts Gorzanów (früher Grafenort) gehen bis ins 12. Jahrhundert zurück. Damals stand hier eine Burg, die im 15. Jahrhundert in den Schlesischen Kriegen vom böhmischen König Georg von Podiebrad (Jiří z Poděbrad) zerstört wurde. Bis heute blieb hier einer der wertvollsten und größten historischen Baukomplexe im Glatzer Kessel erhalten. Paläste im Renaissancestil, die noch aus den böhmischen Zeiten stammen, ließ Graf Johann Friedrich von Herberstein zwischen den 1653–1657 barockisieren. Familie Herberstein besaß die Schlossanlage bis Ende 1930. Bis 1997 befand sich diese Schloss- und Parkanlage im Besitze der Gemeinde. Nachdem sie an einen Privateigentümer verkauft wurde, verfiel sie, bis sie 2012 in den Besitz der Stiftung Fundacja Pałac Gorzanów überging. Seitdem werden umfangreiche Bau-, Renovierungs- und Restaurierungsmaßnahmen durchgeführt. 2018 soll ein Teil des Palastes mit dem schön renovierten Hoftheater der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.
Das Adelsgeschlecht Herberstein zählt zu den alten Adelsfamilien aus der Oststeiermark. Die
Familienangehörigen waren Jahrhunderte lang nicht nur in der Staatsverwaltung, sondern auch in der Armee und der Kirche tätig. Um 1600 begründete Freiherr Johann Bernhard der Ältere die
schlesische Linie der Herbersteiner. Karl von Holtei war ein deutscher Schriftsteller, Autor von Theaterspielen, Rezitator und Theaterregisseur. Zwölf Spielsaisons war er als Leiter des Hoftheaters tätig.
In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts erlebte das Schloss eine kulturelle Blütezeit. Unter der Herrschaft von Johann Hieronymus Herberstein wurde im Nordflügel des Schlosses ein Hoftheater erbaut, welches Zuschauer aus nah und fern anzog. Sein Leiter war zuerst der Glatzer Schauspieler Karl Seydelmann, 1843 übernahm die Leitung Dramaturg und Dichter Karl von Holtei. Nach dem Tode des Grafens Johann wurde der Theaterbetrieb eingestellt und erst Anfang des 20. Jahrhunderts wieder aufgenommen. Die Tradition des Hoftheaters wurde bis zum Ausbruch des 2. Weltkriegs weitergeführt.
… unter den identifizierbaren Büsten, die sich in den einzelnen Gewölben im Schoßkeller befinden, auch die Büste des Königs Georg von Podiebrad zu finden ist?